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7 Tipps gegen Angst und Mutlosigkeit

April 10, 2020 by Sonja Detlefsen

Verzweiflung befällt zwangsläufig die, deren Seele aus dem Gleichgewicht ist.

(Marcus Aurelius)

Es passiert so schnell, in dieser Zeit von Corona bedrückt, besorgt, ängstlich, depressiv oder sogar panisch zu sein. Viele Menschen fühlen sich machtlos und gelähmt.

Zu einem großen Teil trägt zu diesem Gefühl etwas bei, was eigentlich das Gegenteil erreichen sollte: die heutige Informationsflut. Überall, wohin wir uns auch wenden, werden wir zugeschüttet mit Covid-19-News. Die neuen Infektionszahlen und die Toten, und zwar nicht nur die in Deutschland und den Nachbarländern, sondern auch auf der anderen Seite der Weltkugel. Virologen äußern sich in Artikeln, Podcasts und Fernsehsendungen, Wirtschaftswissenschaftler geben ihre Prognosen für die nächsten Jahre, Politiker nehmen Stellung. Dazu kommen noch Videoclips, die per WhatsApp durch den Äther geistern. Aber keiner kann die Zukunft vorhersagen, keiner kann derzeit hundertprozentig sicher sagen, wie wir mit den Unsicherheiten umgehen sollen.

7 Tipps, was Sie tun können, wenn Sie sich ängstlich und hilflos fühlen:

1. Wenden Sie den Fokus ab

Das ist kein Verleugnen. Angst, Depression etc. verhindern, dass wir konstruktiv denken können, also müssen wir unseren Zustand ändern. Das können wir nur, wenn wir aufhören, die blockierenden Gefühle mit weiteren Bildern und Gedanken zu füttern. Ja, es gibt das Virus und ja, die Auswirkungen sind drastisch.

Trotzdem läuft unser Leben weiter, für jeden Einzelnen von uns. Und es gibt bei jedem Menschen Bereiche im Leben, die von Corona unbeeinflusst weiterlaufen. Bringen Sie nicht auch noch dort die globale Panik hinein. Versuchen Sie, wenn Sie auf den täglichen Konsum der Medien nicht verzichten wollen, am Tag mehr Artikel zu konsumieren, die konkrete Verbesserungs- und Handlungstipps geben als solche, die Ihnen nur den Status Quo erläutern, vor Ereignissen warnen oder negative Prophezeiungen abgeben.

2. Die Informationen auf die notwendigen reduzieren

Versuchen Sie vor allem, nicht überinformiert zu sein. Wir müssen nicht jede Kleinigkeit überall auf der Welt über die Corona-Krise wissen. Wenn wir nicht gerade ein Unternehmen sind, dass zum Beispiel seinen Kaffee aus Kolumbien bezieht, dann hilft uns die Wirtschafts- und Gesundheitslage in Südamerika nicht weiter, noch können wir etwas tun.

Wenn Sie besorgt sind, dass das Desinteresse sein könnte, dann können Sie das anders kompensieren. Schauen Sie aktiv in Ihrem Umfeld, wo Sie ehrenamtlich helfen können. Hier können Sie wirklich etwas tun und erhalten das Gefühl der Kontrolle zurück, dass wir Menschen so sehr brauchen. Wenn Ihnen dafür keine Zeit bleibt - und das geht vielen so - dann lassen Sie sich Ihre kostbare Zeit nicht von Nachrichten und Berichten stehlen, die Ihnen kein bisschen Kontrolle geben.

Bei allem, was du tust, gehe besonnen zu Werke und verwirre dich nicht durch Gedankenmenge; aber siehe, dass du stets die größten Grundsätze im Auge behältst.

(Marcus Aurelius)

3. Reduzieren Sie den Impact der Informationen

Reduzieren Sie das Fernsehen. Bilder haben einen größeren Einfluss auf unser Gehirn, als wenn wir nur die Worte hören, oder sogar nur lesen. Im Fernsehen wird außerdem alles anschaulich gemacht mit Grafiken des Virus, damit Sie sich auch besonders gut visualisieren können, wie das Virus Ihre Lungen befällt (nein, das ist natürlich nicht die Intention, aber die Wirkung bleibt).

Auch Hören ist hier schlechter als Lesen. Denn in der Stimme bekommen wir die Emotionen mit, die Besorgtheit, die Angst, die Wut, die Aufregung. Geringer ist die Wirkung, wenn wir die Worte nur lesen, und auch die reicht schon.

4. Bleiben Sie in der Gegenwart

Niemand von uns kann das Morgen hundertprozentig vorhersagen. Das Morgen ist noch nicht da, Sie können es nicht ändern. Sie können nur im Jetzt leben und hier die besten Voraussetzungen für das Morgen setzen durch Ihr Handeln und Denken. Also verharren Sie nicht in Schockstarre und malen sich mögliche Katastrophen aus. Alle großen Wissenschaftler, Erfinder und Künstler wissen um dieses Geheimnis. Wenn Sie abschweifen und an die Zukunft denken, dann richten Sie sich auf das aus, was Sie erreichen wollen, nicht auf das, was Sie vermeiden wollen. Letzteres bringt Ihnen niemals Lösungen, sondern nur das, was Sie nicht wollen.

Das größte Lebenshemmnis ist das Warten, das sich an Morgen klammert und das Heute verliert. (Seneca)

5. Konzentrieren Sie sich auf ein Hobby

Viele Menschen sagen in dieser Zeit „dafür habe ich gerade wirklich nicht den Kopf“, „ich kann mich nicht ablenken“, „es gibt keinen Grund, sich zu freuen“. Im Grunde heißt das leider, das Drama zu feiern, und wir neigen fast alle zumindest dann und wann dazu. Wenn nicht gerade akuter Handlungsbedarf besteht, so dass wirklich jede Aufmerksamkeit gefordert ist, haben wir die Zeit und die Möglichkeit, uns abzulenken. Natürlich erscheint es anstrengend, seinen Geist zu kontrollieren und ihn auf etwas anderes zu fokussieren. Es ist genauso eine Übung wie jede andere Aufgabe, die wir ansonsten im Leben erfüllen.

Sich voll und ganz auf eine halbe Stunde oder Stunde Sport zu konzentrieren, ist nicht nur für den Körper förderlich. Wir gewinnen damit eine halbe Stunde/Stunde Zeit, in der sich unser Gehirn erholen kann. In der unser Unterbewusstsein die Chance hat, die Dinge von anderen Richtungen aus zu betrachten und vielleicht mit nützlichen Ideen zu kommen.

Je „schwieriger“ ihr Hobby, desto besser. Zeichnen, Handwerken, Nähen, puzzeln, komplexe Sportarten - alles Dinge, die Körper und Geist beanspruchen. Es hat nichts damit zu tun, die Umstände zu verleugnen. Noch besser ist es, wenn Sie etwas ganz Neues lernen. Ihr Geist wird vollkommen davon in Beschlag genommen und Sie werden merken, wie Sie zur Ruhe kommen.

Wenn ich mich in kritischen Zeiten in meinem Leben für eine Stunde aufs Zeichnen konzentriere, dann vergesse ich alles um mich herum und alles andere in meinem Leben. Ansonsten wird die Zeichnung nicht, wie ich möchte. Danach bin ich ausgeruht und zuversichtlicher, weil ich mich mit etwas Schönem beschäftigt habe. Der Hormonhaushalt konnte sich regulieren, ich kann wieder durchatmen und die Situation von einem erwachsenen Standpunkt aus betrachten. Anstatt von einem hilflosen, überforderten Kinder-Ich, in das die meisten von uns in Stresssituationen verfallen. Ich entscheide effektiver und handle entschlossener und schneller. Nach einer solchen Auszeit sind wir auch wieder in der Lage, uns den Umständen oder den Anforderungen des Umfelds zu stellen und zu handeln.

6. Den Fokus lenken geht auch im Chaos

Zum obigen Punkt: Derzeit sitzen viele von uns mit der ganzen Familie aufeinander und jeder scheint ständig was zu wollen und sich bemerkbar zu machen. Natürlich erscheint es da unmöglich, sich eine Stunde auf etwas anderes zu fokussieren. Es ist jedoch möglich. Es muss auch nicht immer eine Stunde sein, es reichen fünfzehn Minuten, so oft es geht. Sie glauben, das geht nicht? Es geht.

Beobachten Sie einmal kleine Kinder. Ja, Sie werden sagen, das sind genau die, die keine Ruhe geben. Aber nehmen Sie sich an ihnen ein Beispiel und probieren Sie es aus. Ich habe letztens wieder fasziniert einem kleinen Jungen zugeschaut, der völlig selbstvergessen mit seinem Spielzeug spielte, obwohl sein noch kleinerer Bruder gerade einen lautstarken Wutanfall hatte und seine Mutter auf den Bruder in einer Tour einredete. Er hörte auch nicht, als die Mutter ihn aufforderte, aufzustehen und mitzukommen. Er hatte alles ausgeblendet und konzentrierte sich auf sein Spiel.

Wir Erwachsenen haben das verlernt, weil wir meinen, ständig verfügbar sein zu müssen und nichts verpassen zu dürfen. Doch, dürfen wir. Wenn nicht gerade ein Notfall ist, wird keins unserer Familienmitglieder Schaden nehmen, wenn wir für fünfzehn Minuten einfach nicht verfügbar sind. Seien Sie sich das wert, denn es wird sich auch positiv auf ihr Umfeld auswirken, wenn Sie für sich sorgen.

Es steht dir frei, dich zu jeder Stunde auf dich selbst zurückzuziehen. Gönne dir das recht oft, dieses Zurücktreten, und verjünge so dich selbst.

(Marcus Aurelius)

7. Suchen Sie aktiv die schönen Dinge des Tages

Es ist verführerisch, mit Tunnelblick durch die Welt zu hasten, während man seine Probleme wälzt. Keine Zeit, inne zu halten und anzuerkennen, was schön und was gut ist. So werden wir geprägt. Katastrophennachrichten verkaufen sich am besten, die meiste Aufmerksamkeit bekommen die, denen Schreckliches passiert etc.

Trotzdem ist gerade Frühling und die Obstbäume blühen, die ersten Blumen sprießen. Trotzdem ist der Himmel blau und die Sonnenstrahlen warm. Trotzdem lachen Kinder über Dinge. Trotzdem schmeckt das Eis, das wir so gern essen, genauso wie sonst auch. Wenn wir es zulassen.

Die Dankbarkeitsübung, die Coaches wie Tony Robbins oder Brandon Burchard empfehlen, ist hilfreich, wenn es Ihnen schwerfällt, die schönen Dinge im Leben wieder wahrzunehmen. Schreiben Sie Abends 3 Dinge und Erlebnisse auf, die schön waren oder für die Sie dankbar sein können. Machen Sie sich diese noch einmal richtig bewusst. Lassen Sie die Übung nicht ausfallen und hören Sie nicht auf, den Tag zu durchsuchen, bis Sie 3 Dinge gefunden haben. Schreiben Sie am besten auch Morgens 3 Dinge auf, für die Sie dankbar sind, für die Sie dankbar sein wollen oder auf die Sie sich freuen. Denn so beginnen Sie den Tag, indem Sie sich aktiv in eine gute Stimmung versetzen.

Ein ausgeglichener Zustand gibt uns Entscheidungsfähigkeit und Handlungsfähigkeit.

Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.

(Marcus Aurelius)

April 10, 2020 /Sonja Detlefsen
Selbstmanagement
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Wie Routine uns in Krisen Sicherheit gibt

March 20, 2020 by Sonja Detlefsen in Selbstmanagement, Persönlichkeitsentwicklun

Routine bringt uns voran 

Routine ist wichtig, wenn wir uns verbessern wollen, wenn wir ein Ziel erreichen wollen, wenn wir einen Zustand aufrecht erhalten wollen. Und Disziplin. Sorry, ich weiß, es klingt so unsexy, aber ohne Disziplin gibt es keine Routine. Wenn wir Abwechslung lieben, können wir einfach mehrere Routinen haben und die Reihenfolge wechseln. Es wird deshalb immer in Coachings geraten, Routine zu entwickeln, um Ziele zu erreichen. 

Routine hat aber noch einen anderen Nutzen. Wenn wir etwas gewohnt sind, erzeugt das in uns ein Sicherheitsgefühl. Um diesen Aspekt geht es in diesem Artikel. Nicht nur in großen Krisen, wie der derzeitigen weltweiten Lage, sondern auch in den alltäglichen Krisen, die hoffentlich einmal wieder die größten Sorgen sein werden, die wir im Leben haben. 

Routine stabilisiert und beruhigt trotz Chaos.

Wenn Sie Ruhe in Ihr Leben bringen wollen, dann ist Routine der beste Weg. Bringen Sie in so viele Tätigkeiten wie möglich eine Routine, dann wird Ihnen alles weniger chaotisch vorkommen. 

Kennen Sie Situationen, in denen Ihnen etwas große Sorge macht, Sie erschreckt, oder Sie das Gefühl haben, dass Sie über etwas im Leben keine Kontrolle haben? Dann beruhigt es uns, wenn wir Routinen haben, die wir trotz alledem weiter verfolgen. Sei es Sport, Kochen, Meditation oder Gartenarbeit. Auch die morgendliche Tasse Tee/Kaffee in Ruhe am Lieblingsplatz getrunken ist eine solche Routine. Wenn wir zur Ruhe kommen, haben wir nicht mehr das Gefühl, machtlos zu sein. Routine ist Gewohnheit und Gewohnheiten verankern in uns Ruhe, ohne dass wir sie uns erkämpfen müssen. Sie setzt automatisch ein, weil wir die neurologischen Pfade ausreichend tief und breit „getrampelt“ haben. Dann kann sich der Geist beruhigen und konsequenterweise unsere Emotionen. Und plötzlich können wir auch mit der erschreckenden Situation besser umgehen. 

Frisch gebackene Eltern sagen, was sie am meisten mit dem so heiß ersehnten Baby stresst, ist die Tatsache, dass es überhaupt keine „Normalität“ dh. Routine in ihrem Leben gibt. Und die gelassenen unter ihnen sind die, die diesen Zustand grundsätzlich akzeptieren, und dann beginnen, so viele Routinen wie möglich in angepasster Form beizubehalten. Oder neue zu kreieren.

Natürlich ist das schwierig, Routine durchzusetzen. Gerade gegenüber andren Menschen. Zum Beispiel wenn man einen Job hat, wo jeder etwas von einem will und jede Email Priorität zu haben scheint. Ich sage scheint. 

Ein Klient stellte einmal verärgert fest, dass er Anfragen in Hast und Eile beantwortete, nur um dann mitzubekommen, dass über seine Antwort noch weitere 5 Tage abgewogen wurde, oder das Thema einfach verschoben wurde! Und das war nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Und sicher ist er nicht der einzige mit dieser Erfahrung.

Routine durchsetzen

Oft scheint es undenkbar, aber erstaunlicherweise ist es fast immer möglich, andere Menschen an Routine zu gewöhnen. 

Ich habe in einer Rechtsabteilung erlebt, wie der vertretende Abteilungsleiter mit sturem Phlegma Emails erst dann beantwortete, wenn er die Aufgabe, die gerade vor ihm lag, beendet hatte. Anrufe, so er sie überhaupt annahm, hielt er höflich kurz und sagte, er rufe zurück. Anfragen von Mitarbeitern an seiner Tür wimmelte er nicht ab, aber wenn er merkte, dass es länger dauern würde und nicht wirklich „brannte“, erklärte er, er käme auf den Mitarbeiter zurück. Das Interessante ist, dass die Leute das akzeptierten. Manche murrten hinter der Hand in der Kaffeeküche oder witzelten darüber, aber was kümmerte ihn das? Denn tatsächlich sind die meisten Emails, egal wie dramatisch sie formuliert sind, nicht so dringend, dass alles verloren ist, wenn sie nicht sofort beantwortet sind. 

Es klappt auch, auf seiner Reihenfolge zu bestehen, wenn Sie nicht in der höheren Position sind. Haben Sie schon einmal mitbekommen, wie manche Chefs um die Assistentin herumschleichen, um ihr eine weitere Aufgabe zu geben, die sie gern schnell erledigt hätten? Wie sie fast schon den Kopf einziehen, wenn die Assistentin ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen, sagt, dass sie sich darum kümmern werde, sobald sie mit diesen ganzen anderen Sachen fertig sei? Und solange sie ihre Arbeit gut erledigt, akzeptiert das der Chef sofort. Es sind Leute, die sich nicht von „man macht das aber so…“ einschüchtern lassen, die ihre Routine durchsetzen.

Machen Sie sich nicht abhängig von Routine - sonst machen Sie sich verletzbar und machtlos.

Routine sollte allerdings nie abhängig machen. Bzw. Wir sollten uns nie von Routine abhängig machen. 

Denn was ist, wenn die Routine mal nicht durchführbar ist? Wir fühlen uns machtlos, frustriert und enttäuscht. Wenn wir beginnen, uns an Routine zu klammern, sind wir nicht mehr in der Lage, mit Veränderungen umzugehen und entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Das Leben bringt aber unweigerlich Veränderungen mit sich.

Wir sollten uns also bewusst machen, dass von einer Routine, die wir haben, nicht unser Lebensglück abhängt. Routine darf nicht zum Aberglauben werden - wofür Profisportler bekannt sind. Denn es ist nicht die Routine, die Ihren Erfolg und Ihre Zufriedenheit bestimmt, sondern Sie bestimmen, welche Routine Ihnen zu Erfolg und Zufriedenheit verhilft.

Wenn Ihnen Sport wichtig ist, aber Sie haben plötzlich so viel zu tun, dass Sie eine Zeitlang nicht dazu kommen, für 1 Stunde laufen zu gehen oder in den Kraftraum. Heißt das, dass Sie keinen Sport machen können? Für viele schon. Für andere hingegen, die sich nicht auf Routine fixieren, nicht. Sie machen ihre Squats während der 3 Minuten Zähneputzen, stehen vom Schreibtisch auf, um bürotaugliche Übungen zu machen und informieren sich über HIT Training oder Tabata, um morgens für 20 Minuten neben dem Bett Cardio und Muskelkraft zu trainieren. 

Manche Leute die krank sind, fangen an, währenddessen mental zu trainieren und schaffen es so mindestens, ihre Stimmung zu heben.

Bleiben Sie flexibel in der Routine.

Es ist also immer eine Frage, wie man mit den Umständen umgeht, die einem gegeben werden, und wie weit man sich in die Lage versetzt, neue Routinen zu schaffen. 

Ich hatte eine Zeitlang einen Weg zur Arbeit von jeweils 25 Minuten. Ich habe in der Zeit mehr Bücher gelesen und Hörbücher gehört, als in der Zeit davor oder danach. 

Man kann ein Buch mit festen Schreibzeiten am Tag schreiben, oder man macht es sich zur Routine, in JEDER freien Pause zu schreiben.

Voraussetzung, um sich Routine zu erschaffen, ist lediglich, dass man etwas erreichen will und bereit ist, eine Regelmäßigkeit in die Tätigkeit zu bringen, die man verfolgt. Selbst, wenn diese Regelmäßigkeit chaotisch erscheint.

Das gleiche gilt sogar für Meditation. Jeder kann meditieren üben, wenn alles still und gemütlich ist und man am besten mindestens 1 Stunde zur Verfügung hat. Haben Sie mal geübt, in einem Großraumbüro für 5 Minuten vollkommen zur Ruhe zu kommen, wenn alle um sie herum reden und telefonieren? Es geht, wenn sie es kontinuierlich üben. Wenn man will - also einen Grund hat - dann kann man alles überall machen.

Routine hält Sie handlungsfähig im Chaos.

Ein gutes Beispiel, wie wichtig Routine im Chaos ist, ist übrigens das Militär. Zwar scheiterten manche berühmten Einsätze an eben der mangelnden Flexibilität eines Befehlshabers, aber grundsätzlich zeigt die militärische Historie in allen Ländern der Welt, dass Routine desto wichtiger ist, je größer die Krisensituation, um Überblick, Ruhe und Handlungsfähigkeit zu behalten. Denn man kann sich gar nicht auf jede Art der Krise vorbereiten, man kann sich aber darauf vorbereiten, Ruhe zu bewahren.

In unseren privaten Krisen sind wir die Befehlshaber, und das nur über uns selbst. Wir sind dafür verantwortlich, Ruhe und Handlungsfähigkeit zu bewahren. Egal, ob wir gerade eine schwierige Phase in der Partnerschaft durchmachen, die berufliche oder soziale Lage unsicher ist oder zusammenbricht, oder es uns gesundheitlich nicht gut geht. Routine bringt Stabilität und kontinuierlichen Fortschritt in unser Leben. 

Nicht zu verwechseln ist dies mit Ausweichen und Verdrängen. Eine Routine einzuhalten bedeutet nicht, dass man sich mit der aktuellen Situation nicht auseinander setzt und den Kopf in den Sand steckt. Es bedeutet, dass man seinen Geist und seine Emotionen zur Ruhe bringt.

Auf den ersten Blick kann dies für einen Dritten wie Verdrängung aussehen. Deshalb sollten Sie, wenn Ihr Partner in einer Krise sich nicht sofort der Diskussion/Analyse stellt und stattdessen in den Garten, das Arbeitszimmer oder zum Sport geht, nicht wütend und enttäuscht sein oder versuchen, sie bzw. ihn festzunageln. Es bedeutet - vorerst - keine Verdrängung, sondern kann vielmehr zur Deeskalation und Lösung beitragen. 

Gerade in Zeiten, die beunruhigend sind, wie gerade jetzt mit einer Pandemie wie dem Corona Virus, helfen Routinen, Ihnen Ruhe zu vermitteln und das Gefühl, die Kontrolle zu behalten. Machen Sie es sich auch zur Routine, danach Ausschau zu halten, wie Sie das Beste aus einer Situation machen können. Was sind die Vorteile, wie könnte es Sie weiterbringen? Wie können Sie sich Momente des Glücks schaffen? Man kann es sich zur Routine machen, Lösungen zu entdecken.

March 20, 2020 /Sonja Detlefsen
Selbstmanagement, Ziele
Selbstmanagement, Persönlichkeitsentwicklun

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