Antriebslosigkeit im Lockdown überwinden

 
 

Während des Lockdowns, vor allem, wenn wir im Home Office sitzen, kann es besonders schwer fallen, positiv gestimmt und aktiv zu bleiben. Von vielen Seiten hört man von zunehmender Antriebslosikgeit und Lustlosigkeit. Im letzten Artikel zu Home-Office Hacks gab es bereits ein paar Anregungen. Zusätzlich kann man sich ein paar Dinge wieder in Erinnerung rufen, um erneut in Schwung zu kommen.

Privatsphäre

In einem Mehrpersonenhaushalt ist das eine der größten Herausforderungen. Plötzlich ist man nie allein. Wenn man dann auch noch weniger Zimmer als Personen zur Verfügung hat, ist es besonders schwer.

Jeder von uns, egal wie gesellig, braucht einen Rückzugsort und Zeit für sich allein. Darauf muss man sich erstmal bewusst einlassen. Kindern ist das vielleicht schwieriger zu vermitteln, aber wenn Sie Ihre Kinder einmal beobachten, werden Sie feststellen, dass Kinder noch ein gutes Gespür für eigene Bedürfnisse nach Rückzug haben.

Rückzug und Zeit für sich ist kein Thema, das man sich selbst überlassen sollte, denn es regelt sich nicht von selbst.

Männer sind oft - nicht immer - besser darin, sich ihre Zeit und ihren Raum zu nehmen, Frauen dürfen es spätestens jetzt lernen. Egal ob männlich oder weiblich - wenn Sie sich schwer damit tun, Zeit für sich zu beanspruchen, lernen Sie es ab heute, wenn sie nicht wollen, dass in der Familie irgendwann die Sicherungen durchbrennen. Ich sage das absichtlich so, denn vielen von uns fällt es leichter, etwas für sich zu tun, wenn es auch den anderen zugute kommt.

Erwarten Sie auch nicht von den anderen, dass sie Ihre Bedürfnisse erspüren. Darin sind die meisten von uns nicht „trainiert“. Es wäre unfair, solange zu warten, bis Sie vor selbst produzierter Enttäuschung explodieren.

Holen Sie alle, die altersmäßig verständig dazu sind, an den Tisch und einigen Sie sich auf gewisse Grundregeln, die für jeden gelten und finden Sie gemeinsam Möglichkeiten, jedem einmal Zeit für sich zu ermöglichen. Es gibt kein Pauschalrezept, aber wenn Sie alle beteiligen, werden Sie auch Möglichkeiten finden.

Reduzieren von Social Media und Online-Shopping

Das galt schon vor Covid-19 und Home Office, aber jetzt ganz besonders: Achten Sie auf Ihren Social Media Konsum und darauf, wie oft sie ziel- und wahllos durch Online-Shops browsen. Warum? Weil die meisten von uns überrascht sind, wie viel Zeit sie tatsächlich damit verbringen.

1. Es kostet Sie immens viel Zeit.

2. Je länger wir damit verbringen, fühlen wir uns anschließend gereizt und leer, weil wir nur passiv konsumiert haben ohne selbst kreativ und produktiv zu sein. Uns kurz inspirieren zu lassen ist etwas ganz anderes, als stundenlang anderen dabei zuschauen, wie die ihr Leben leben (und wir nicht).

3. Derzeit besteht außerdem die Gefahr von negativen und Panik erzeugenden Nachrichten und pessimistischen Kommentaren überwältigt zu werden, was weder Ihnen hilft, noch die Dinge verändert, wenn Sie sie lesen/hören/sehen.

Sehr befreiend kann auch sein, die Push-Benachrichtigungen auf dem Smartphone zu deaktivieren.

Lassen Sie außerdem hin und wieder ganz bewusst den Fernseher ausgeschaltet.

Ertragen Sie auch einmal Stille und lassen Sie sich überraschen, wieviel „Input“ nach einiger Zeit in Ihnen selbst entsteht und endlich einmal von Ihnen gehört wird.

Bewegung

Sehr vielen Menschen fällt in der Covid Zeit schwer, Sport zu machen und etwas für Ihre Fitness zu tun, obwohl YouTube voll mit Workout-Videos ist. Wir setzen sie uns auf die Liste und haben Equipment für zu Hause besorgt.

Trotzdem finden viele im Home Office weniger Zeit für Sport als vorher.

Was uns zeigt: „Es ist nie der richtige Augenblick, es sei denn, wir schaffen ihn.“

Denn fällt eine Verpflichtung weg, sind sofort zehn andere dafür da, um die Lücke zu füllen. Die Zeit für Sport und Bewegung ist da! Wir müssen nur genügend Nutzen darin erkennen, damit es uns die Zeit wert ist.

Nehmen Sie zum Beispiel die Zeit, die es Sie ansonsten kostete, um zum Arbeitsplatz zu kommen. Die Sie im Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln verbrachten. In dieser Zeit ging bei Ihnen zu Hause die Welt auch nicht unter und auch nicht am Arbeitsplatz (abgesehen vielleicht von Telefonaten, aber wenn Sie ehrlich sind, sind Sie vor Arbeitsbeginn nicht dazu verpflichtet).

Es gibt also eine Zeitspanne, die Sie sich nehmen können, um etwas für sich und ihre Gesundheit zu tun, egal, ob morgens oder abends oder wann es am besten passt.

Bevor Sie sich verleiten lassen, lieber andere Aufgaben zu erledigen, machen Sie sich die Auswirkung von Bewegung und Sport klar:

Die Durchblutung wird verbessert und damit auch die des Gehirns

  • Sie reduzieren Stresshormone

  • Sie stärken Ihr Immunsystem

  • Sie fühlen sich leichter und beweglicher

  • Es fällt Ihnen auch leichter, in anderen Dingen diszipliniert zu sein

  • Sie nehmen sich bewusst Zeit für sich, was allein schon psychologisch positive Auswirkungen hat

  • Und es macht Spaß! Versprochen!

Perspektiven setzen

In der jetzigen Zeit ist es schwerer, Perspektiven zu haben. Teenager brechen plötzlich in Tränen aus, weil Sie keine Pläne machen können. Das ist nichts Kindisches, denn für uns Menschen, egal welchen Alters, ist es essentiell, dass wir Pläne für Morgen machen können.

Perspektiven setzen und planen ist der Antrieb für unser Dasein.

Nicht umsonst versinken Rentner in Depression, wenn Sie außer beruflichen keine sonstigen Ziele im Leben haben.

Genauso geht es vielen von uns in Covid-Zeiten, weil wir uns durch die nicht vorhersagbaren Entwicklungen verunsichern und entmutigen lassen. Was sollen wir schon planen, wenn nächste Woche schon ein neues „Das geht nicht“ dem einen Riegel vorsetzt.

Wissen Sie, wie man Kinder zu antriebslosen, unselbständigen Erwachsenen erzieht? Indem man bei allem, was ihnen einfällt sagt: „Das geht nicht. Das geht nicht, weil…Das ist unrealistisch. Das geht auch nicht.“ Und ansonsten nur ein paar „Du musst“ für sie offenhält. Irgendwann innerhalb der ersten Lebensjahre geben diese Kinder auf. Sie agieren nur, wenn es von ihnen gefordert wird, also vielmehr reagieren sie nur noch auf ihre Umwelt. Sie ergreifen nur noch ganz selten die Initiative, und zwar wenn sie wissen, dass es sowieso von ihnen erwartet wird.

Sie wollen nicht so sein! Also gehen Sie anders mit sich um.

Auch wenn es schwierig ist, planen Sie weiterhin eine attraktive Zukunft und versuchen Sie, es so realistisch wie möglich zu tun.

Es einen beflügeln, sich Reiseziele zu setzen, die wir derzeit nicht erreichen können. Natürlich werden wir wieder irgendwann weite Reisen unternehmen können, vielleicht auf andere Art, wahrscheinlich umständlicher. Ans Reisen in der Zukunft zu denken, kostet Sie nur dann wertvolle Energie, wenn Sie sich in Gedankenschleifen à la „wer weiß wann…und bis dahin hocke ich hier…“ verlieren.

Gönnen Sie sich also Pläne, die derzeit noch nicht oder nicht wieder möglich sind. Wer weiß, welche Wege sich ergeben, um diese Vorstellungen doch umzusetzen.

Auch wenn die Nachrichten von überall gegen Sie arbeiten, sorgen Sie für sich. Sorgen Sie dafür, dass Sie lebendig bleiben, sowohl geistig wie körperlich.

Durchhalten vs. Im Jetzt leben.

Abgesehen von Plänen und attraktiver Zukunft, überdenken Sie auch Ihre Haltung zur Gegenwart, zum Moment.

Versuchen Sie nicht nur „durchzuhalten“, sondern sich in der Gegenwart neu auszurichten, egal wie die Zukunft wird.

So tun, als sei die derzeitige Lage ein Dauerzustand, erscheint zunächst vielleicht schrecklich. Dieser Vorschlag hat nichts mit Aufgeben zu tun! Im Gegenteil.

Ständiges „provisorisches Leben“ kostet uns viel mehr Energie, als sich darauf zu konzentrieren, wie man zu den jetzigen Gegebenheiten seine Bedürfnisse berücksichtigt.

Wir können nicht so tun, als sei alles wie vorher und uns benehmen wie vor Covid. Wir können aber auch nicht in eine Winterstarre verfallen und den Atem anhalten, bis es vorüber ist. Denn wann soll das sein? Und wie schade ist es um die Zeit JETZT, die Sie jetzt leben.

Sie wollen diese Zeit nicht damit verbringen, zu bedauern, was Sie alles nicht tun können und nichts tun, bis die Zeiten sich ändern.

Was würden Sie tun, wenn Fitnessstudios nie wieder aufmachen?

Würden Sie keinen Sport mehr machen? Weiterhin in den ältesten, wetterungeeigneten Sportsachen rausgehen, weil sie irgendwann wieder ins Studio gehen? Nein, Sie würden sich das richtige Equipment besorgen und eine passende Routine finden und in dieser neuen Art Ihre Ziele setzen.

Machen Sie sich die Zeit so schön und angenehm wie möglich. Sie nur erträglich machen, legt den Fokus immer wieder darauf, was fehlt und nicht auf das, was da ist.

Wenn wir also schon „Take away“ holen, anstatt im Restaurant zu essen, richten wir doch das Essen appetitlich auf Geschirr an. Der Moment kann uns auch hin und wieder Kerzen oder frische Blumen wert sein; oder einmal die High Heels, die wir Damen so gern ausführen würden…

Projekte

Was gibt es Neues zu lernen, zu verbessern, aufzubauen, wozu Sie jetzt Lust haben und was in egal welcher Zukunft Ihr Leben und Ihre Möglichkeiten verbessert?

Am Anfang des ersten Lockdowns waren wir motiviert, alle möglichen Projekte durchzuführen, die wir sonst nicht machten. Allerdings hatten viele gar nicht wirklich den Kopf dafür frei hatten, denn alles war neu, ungewiss und ungewohnt. Die meisten mussten trotzdem weiter arbeiten, gleichzeitig gingen einem Sorgen im Kopf herum.

Damit verknüpften sich im Gehirn oft negative Gefühle mit dem „kreativ sein“ und Neues umsetzen.

Je länger die Beschränkungen und Unsicherheiten andauern, desto wichtiger ist es, sich neue Projekte wieder vorzunehmen und in den Tagesplan einzubauen. Denn eins hat sich nicht geändert vor und nach Covid: „Es wird nie der richtige Augenblick sein, wenn wir ihn nicht schaffen.“

Wenn Sie sich all Ihre „ich könnte jetzt mal…“ auf eine Liste schreiben, dann schieben Sie sie nicht länger auf. Fangen Sie mit einem Punkt auf der Liste an, dem Dringlichsten oder dem, der für Sie am attraktivsten ist. Get going.

Noch ein Gedanke zu der „Home Office- Antriebslosigkeit“

Wenn wir uns so schwer tun, etwas für unsere Fitness zu tun, unsere Gesundheit zu fördern oder Projekte umzusetzen, sei es die Schränke, die Garage, den Keller aufzuräumen oder ein neues Hobby zu meistern - könnte es daran liegen, dass wir es derzeit im Außen nicht präsentieren können? Dass uns die Bühne fehlt? Wenn wir nicht gerade zu denen gehören, die einen öffentlichen Instagram-Account eröffnen und darin alles, was wir machen posten, dann tun wir im Moment die Dinge eigentlich nur für uns.

Oft sind wir nicht gewöhnt, uns selbst so viel wert zu sein, dass wir uns die nötige Zeit nehmen. Zum Sport motivieren sich viele damit, vor anderen nicht schlecht auszusehen, nicht weil sie sich selbst wirklich an ihrem Körper erfreuen.

Auch wenn wir handwerklich oder kreativ tätig werden, irgendwann möchte wir es mit anderen teilen. Selbst ein Maler, der vorrangig für sich malt, sucht irgendwann ein Publikum, weil er Resonanz auf sein Schaffen braucht.

Zum eine können wir also in diesen Tagen lernen, uns selbst mehr wertzuschätzen. Gönnen Sie sich etwas oder motivieren Sie sich zu etwas, weil es Ihnen Spaß macht und weil es Ihnen gut tut. Ob für Außenwelt sinnvoll oder nicht spielt keine Rolle.

Zum anderen können wir auch wieder lernen, aktiv unsere Erfolge zu teilen mit Menschen, die uns nahe sind. Wir müssen nicht auf Facebook und Instagram posten und uns in Selbstdarstellung verlieren.

Aber durch die Isolation tun sich viele von uns schwer damit, sich die Resonanz von Freunden zu holen, die sie sonst unaufdringlich beim Treffen am Arbeitsplatz oder nach Feierabend bekommen hätten.

Warum soll man Freunden ein Foto vom Kuchen schicken, den man gerade gebacken hat? Oder berichten, dass man einen Meilenstein beim Erlernen von einer neuen Fähigkeit oder einer Fortbildung erreicht hat? Viele halten das für aufdringlich. Ist es aber nicht.

Es geht allen gleich. Vielmehr ist die Chance groß, dass Sie Ihre Freunde inspirieren, aktiv zu werden, wenn Sie mit ihnen teilen, an was Sie gerade dran sind!

Home Office Hacks gegen Home Office-Koller

 
 

Jahrelang träumten viele Menschen vom Arbeiten im Home Office. Letztes Jahr wurde dieser Traum Wirklichkeit. Allerdings unter völlig anderen Umständen. Mittlerweile empfinden viele das Arbeiten im Home Office als Belastung.

Zum einen ist es etwas völlig anderes, ob man Home Office frei wählt oder dazu gezwungen ist. Hinzu kommt, dass alle auf einmal zu Hause festsitzen und die Mehrheit darauf nicht ausgerichtet ist. Außerdem gibt es keine Eingewöhnungsphase und wenig Anleitung.

Hier ein paar Erfahrungen und Anregungen, um das Leben im Home Office zu meistern, wenn Sie der Home-Office-Koller erfasst haben sollte.

1. Struktur

Home Office ist kein Wochenende und kein Urlaub. Das wissen diejenigen, die schon vor Covid im dauerhaft im Home Office arbeiteten oder zumindest tageweise.

Natürlich kann man sich hin und wieder etwas „Urlaub“ und Freiheiten gönnen, aber auch das will strukturiert in den Tagesablauf eingegliedert werden.

Fangen Sie nicht an - zumindest nicht, bis sie routiniert sind im Home Office - irgendwann zwischendurch die Wäsche zu waschen, den Geschirrspüler auszuräumen, einzukaufen, zu kochen oder nicht dringende private Telefonate abzuhaken.

„Aber mit Kindern geht das nicht…“ sagen Sie vielleicht. Und ja, es ist wirklich schwierig. Mit kleinen Kindern ist ein Tag voller Überraschungen und die Bedürfnisse der Kinder halten sich sicher nicht an Ihren Plan. Schulkinder brauchen mehr Ihrer Zeit für Homeschooling als je zuvor.

Trotzdem hilft es, sich Strukturen zu schaffen, wo immer es geht, weil Sie und auch die Kinder sich etwas weniger gestresst fühlen.

Wenn Sie sich einen Plan gemacht haben und dann doch erstmal kochen, trösten oder helfen müssen, denken Sie bloß nicht frustriert, dass Ihr Plan umsonst war. Er hilft einem, nicht die Übersicht zu verlieren, und schneller wieder zu der Aufgabe zurückzukommen, die man hatte erledigen wollen, anstatt zu denken „jetzt ist es auch egal, jetzt kann ich auch gleich noch staubsaugen, die Lampe reparieren…“. Diese kleine Unterstützung vermittelt uns das Gefühl organisiert zu sein.

Auch Paare und Singles tun sich mittlerweile schwer mit dem Home Office. Was nur zeigt: es sind nicht nur die Kinder und Ansprüche anderer, die einen von der Produktivität abhalten. Wir Menschen brauchen Struktur, um produktiv und kreativ zu sein, auch wenn sie für Dritte undurchdringlich erscheint. Was andere von Ihrer Struktur halten interessiert nicht, es muss für Sie passen.

2. Listen über Listen

Jeder kennt To-Do Listen und Einkaufszettel, aber im Home Office kann es anfangs notwendig sein, mit weitaus mehr und detaillierteren Listen gleichzeitig zu jonglieren.

Eine Klientin, die im Job immer effizient arbeitete und seit über zehn Jahren eine Führungskraft ist, sah sich im Home Office nach ein paar Monaten plötzlich vor dem Problem, dass langsam zu viel aus dem Ruder lief. Natürlich erledigte sie die dringenden beruflichen Aufgaben, aber es kostete sie viel mehr Energie als sonst, und der Rest…

„Ich habe mir nicht nur To-Do Listen gemacht, sondern einen richtigen Tagesplan, den ich mir gut sichtbar für mich aufgehängt habe.“

Dieser Plan umfasste wirklich alles, und sah ungefähr so aus:

1. X:00 Uhr aufstehen

2. Duschen, eincremen und Zähneputzen

3. Anziehen! Und zwar für die Arbeit!

4. Frühstücken, und zwar: x,y,z

5. An den Schreibtisch setzen und auf die To-Do Liste für die heutige Arbeit schauen.

6….

Sie hatte sich Zeiten eingeräumt, in denen sie sich erlaubte, Hausarbeit zu erledigen, Zeiten, in denen sie nach draußen „musste“, um spazieren zu gehen oder Rad zu fahren.

Und - ganz wichtig! - Sie hatte sich auch eine Zeit für den Feierabend eingetragen. Dann war der Computer herunterzufahren und der Arbeitsplatz zu verlassen, bzw. wegzuräumen.

Gerade das Verwischen der Grenzen von Arbeit, Privatsphäre und Freizeitaktivitäten kann einen überfordern.

3. „Zieh dich an und sitz gerade“

Erinnern Sie sich noch, wie Ihre Eltern Sie ermahnten, sich ordentlich anzuziehen und nicht wie ein Schluck Wasser in der Kurve auf dem Stuhl zu hängen?

Kleidung im Home Office ist für viele ein sehr wichtiger Punkt. Wenn Sie Heimarbeit nicht gewohnt sind und Sie glauben, plötzlich ein Problem mit Disziplin und Motivation zu haben, oder wenn Sie Schwierigkeiten haben, zwischen Arbeit und Privat abzugrenzen, bleiben Sie zunächst bei der Bürokleidung.

Sie müssen sich nicht in den Anzug oder die gestärkte Bluse quälen, aber ziehen Sie sich formeller an, als Sie es nach Feierabend und am Wochenende tun würden.

Mit der Zeit kann man großzügiger werden. Berücksichtigen Sie in jedem Fall Ihre bisherigen Gewohnheiten, denn diese lenken Sie. Die meisten Menschen verbinden eine bestimmte Rolle und innere Haltung mit Ihrer Kleidung. Sie verbinden mit ihrer Rolle als Geschäftsmann/frau eine andere Kleidung als mit ihrer Rolle als Freund/Partnerin/Eltern. Das wirkt sich oft deutlich auf das Verhalten aus. Sie sind in einer anderen Rolle, ob Sie für Business gekleidet sind oder für die Couch.

4. Richten Sie sich einen Arbeitsplatz ein.

Solange Ihnen Home Office Probleme bereitet, wählen Sie einen festen Ort für das Arbeiten aus. Wenn Sie wenig Platz haben, räumen Sie nach Feierabend Ihre Arbeitsutensilien weg, damit Sie abends von der Arbeit abschalten können.

Selbst wenn Sie viel Platz haben:

Vagabundieren Sie nicht mit Ihrem Laptop durch die Wohnung, mal Küche, mal Wohnzimmer, mal der Stuhl, mal das Sofa.

Das können Sie sich leisten, wenn Sie Home Office Profi sind. Wählen Sie einen festen Ort. Sie konditionieren sich auf diese Weise, ohne sich ständig „Zusammenreißen und motivieren zu müssen“.

Nach spätestens 3 Wochen werden Sie automatisch in den Büro-Modus kommen, sobald Sie sich am Arbeitsplatz befinden.

Wenn Sie sich begrenzten Raum teilen:

Wenn Sie notgedrungen den Platz zum Arbeiten variieren müssen, versuchen Sie so viel Gewohnheit wie möglich hineinzubringen. Zum Beispiel können Sie sich immer mit denselben Utensilien umgeben, einer Schreibunterlage, Stifthalter, einem Papierkalender, ein bestimmter Stuhl etc.

Wichtig ist, sich eine wiedererkennbare Umgebung schaffen, die Ihrem Gehirn signalisiert, dass nun gearbeitet wird.

Während meiner Promotion wohnte ich in einem sehr kleinen Apartment und arbeitete überwiegend zu Hause. Auch dort hatte ich einen festen Arbeitsplatz und das war nichts weiter als ein sehr tiefes Fensterbrett, wie sie in Altbauten vorkommen. Es passten in diese Fensternische mein Computer und ein paar Büroutensilien, die ich brauchte. Auf meinen Stuhl kam ein bestimmtes Kissen, wenn ich ihn vor das Fensterbrett stellte, und ab diesem Moment war ich bei der Arbeit.

5. Arbeitsroutine kann vielfältig sein - Hauptsache es wird zur Routine

Die amerikanische USA-Today Bestsellerautorin Lauren Layne ist ein gutes Beispiel, das produktives Arbeiten zu Hause vielfältig sein kann, aber immer bewusst ausgeübt werden sollte.

Die Autorin kam ursprünglich aus einem Office Job im E-Commerce. Sie berichtete lange Zeit, dass Sie sich zum Schreiben schick anzieht und je nach Laune sogar ihre Pumps herausholt, um sich in den „I’m the boss“-Modus zu bringen. Nach einigen Jahren berichtet Sie von einer völlig anderen, aber nicht minder disziplinierten Arbeitsweise: Sie schreibt im Bett. Aber nicht in Form von „ich verschlafe erstmal, tippe ein Kapitel, während ich mein Bett vollkrümel, schlafe dann wieder bei laufendem Fernseher und schreibe das nächste Kapitel“.

Vielmehr klingelt um 5 Uhr morgens ihre Wecker, holt sie sich eine Tasse Kaffee und schreibt durchgehend mit kurzer Unterbrechung für ein Frühstück bis es mittags an der Zeit für die Pause an der frischen Luft ist.

Diese Autorin hat nicht umsonst in den letzten Jahren etliche Romane produziert. Sie träumte davon, außerhalb eines Büros Karriere zu machen und stellte in der Realität schnell fest, dass dies zwar ihr Traum war, aber unbedingt einer Routine bedurfte, damit Sie es erfolgreich umsetzen und genießen konnte. Ob man den Ort von Erholung und Privatsphäre - das Bett - gleichzeitig zum Arbeitsplatz machen möchte, muss jeder für sich entscheiden.

Wichtig ist, dass es einen Platz gibt, an dem Sie sich angewöhnen, sich auf Ihre Arbeit zu fokussieren.

6. Erinnern Sie sich daran, Spaß zu haben

So grässlich das ist, aber in dem Bemühen, alles zusammenzuhalten, vergessen wir sehr schnell den Humor und wie entspannend es ist, einfach mal albern zu sein. Humor ist nicht nur im Zusammenleben mit anderen unerlässlich, sondern auch mit uns selbst. Es ist auch nicht immer leicht, den Entertainer zu geben, aber letztlich tut es mir selbst gut, andere zu guter Laune zu animieren. Denn ich muss sie dafür als erstes selbst haben. Tanzen, singen, herumblödeln und sinnlose Spiele erfinden sind nur einige Punkte im Repertoire, das ständig erweitert werden kann.

Weitere Hacks für’s Home Office und wie man sich in Covid-19 Zeiten seine Zuversicht erhalten kann finden Sie im nächsten Artikel.